Der Weißabgleich bei der Videoproduktion (Tutorial)

Der Weißabgleich ist eine Einstellung der Kamera, die dazu dient, bei Foto- und Videoaufnahmen die Farbtemperatur zu bestimmen. Mit dem Weißabgleich wird also bei der Filmproduktion die Kamera im Normalfall so eingestellt, dass sie die Farben in den Aufnahmen so darstellt, wie man sie auch mit dem Auge wahrnimmt. Wie das funktioniert, wird in dem nachfolgenden siebenminütigen Video erklärt, das sich an Einsteiger:innen richtet.

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Video Audioproduktion – Der Weißabgleich (Tutorial)

Wozu brauche ich einen Weißabgleich?

Mit dem Weißabgleich wird die Kamera so eingestellt, dass sie die Farbtemperatur der gegebenen Lichtquellen berücksichtigt. Das ist deshalb wichtig, weil Licht aus unterschiedliche Lichtquellen unterschiedliche Farbtemperaturen hat. Wer im Freien filmt, hat sicherlich schon die Erfahrung gemacht, dass Videos, die am frühen Morgen oder am späten Abend gedreht wurden, einen Blaustich haben, wenn der Weißabgleich vergessen wurde, während in mittags gefilmten Aufnahmen die Farben einigermaßen natürlich sind.

So wie die Sonne zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedliche Farbtemperaturen hat, haben auch Lampen unterschiedliche Farbtemperaturen. Damit diese unterschiedlichen Farbtemperaturen nicht in der Aufnahme zu Farbveränderungen führen, muss die Kamera, einfach ausgedrückt, gezeigt bekommen, was sie als Weiß erkennen soll.  Weil das menschliche Auge in der Regel die dominante Lichtquelle als neutral empfindet, man also ggf. ein leicht gelb- oder blaustichiges Leuchtmittel nicht so leicht mit dem Auge bemerkt, muss der Weißabgleich immer dann gemacht werden, wenn die Lichtsituation sich ändert, also mit anderen Lichtquellen gedreht wird. Es sei denn, der Farbstich ist gewollt …

Was bedeutet Farbtemperatur?

Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen (s. Grafik). Sonnenlicht bei Sonnenuntergang ist vergleichsweise rötlich, anders als Sonnenlicht am Mittag. Bei bewölktem Himmel wird das Licht bläulich. Richtig blau wird es direkt nach Sonnenuntergang, deswegen spricht man auch von der „blauen Stunde“. Beim Videodreh in einem Raum kommt es auf die Leuchtmittel an, die diesen Raum beleuchten, die immer ihre je eigene Farbtemperatur haben. Eine Kerze macht z.B. eher warmes Licht, also etwa 2.000 Kelvin, künstlich erzeugtes Licht beginnt bei etwa 3000 Kelvin und wenn man mittags draußen dreht, liegt die Farbtemperatur bei 5.000 bis 7.000 Kelvin je nach Tageszeit und Bewölkung.

Entscheidend ist in der Regel, dass Menschen, die aufgenommen werden, eine gesunde Gesichtsfarbe haben. Deswegen muss der Weißabgleich in der Nähe der gefilmten Person gemacht werden.

Die WBS-Regel: Weißabgleich – Blende – Schärfe

In diesem Video wird in die WBS-Regel eingeführt. WBS steht für Weißabgleich, Blende und Schärfe. Drei Einstellungen an der Kamera, die vor dem Drehbeginn vorgenommen werden müssen. Und zwar in genau dieser Reihenfolge: Erst wird der Weißabgleich gemacht, dann die Blende eingestellt, dann die Schärfe. Der Weißabgleich wird zuerst vorgenommen, weil er nicht für jede Kameraeinstellung eigens eingestellt werden muss, sondern nur für jedes neue Setting, also für jede neue Lichtsituation, in der gedreht wird – zum Beispiel eine Pressekonferenz oder eine Ausstellungseröffnung. Ein weiteres Lernvideo auf der KULTUR.GEMEINSCHAFTEN-Seite geht auf das Thema Blende und Schärfe ein.

 

Dieses Video ist Teil des Förderprogrammes KULTUR.GEMEINSCHAFTEN, mit dem die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung der Länder die Digitalisierung im Bereich der Kultur weiter voranbringen. Auf der KULTUR.GEMEINSCHAFTEN-Seite finden sich weitere Tutorials und Seminare zu Themen der digitalen Content-Produktion und digitalen Kulturvermittlung.

Hans-Georg Moek ist Leiter der Kommunikation der Kulturstiftung der Länder.

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