KULTUR.GEMEINSCHAFTEN will mehrere, auch langfristig relevante Ziele erreichen:
- Die geförderten Einrichtungen und Projektträger sollen aktiv dabei unterstützt werden, über digitale Kanäle zur Erhöhung der kulturellen oder künstlerischen Angebotsvielfalt beizutragen, die Sichtbarkeit ihrer Arbeit zu erhöhen, mit ihrem regulären Publikum auch außerhalb physischer Begegnungsräume zu interagieren, neue Personengruppen anzusprechen und damit nicht nur in Krisenzeiten gegebenenfalls auch ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern (z. B. durch Abonnements, stream on demand, pay per view etc.).
- Innerhalb der geförderten Einrichtungen soll die Akzeptanz für die Konzeption, Produktion und Veröffentlichung digitaler Kommunikations- und Vermittlungsformate erhöht, die dafür erforderlichen Kompetenzen und Kapazitäten aufgebaut bzw. gestärkt und damit auch neue, nachhaltig wirksame Impulse für die kuratorische, künstlerische und vermittelnde Arbeit in den geförderten Institutionen geschaffen werden.
- Der Erfahrungs- und Wissensaustausch der geförderten Einrichtungen und Projektträger untereinander soll begünstigt und Kooperationen angeregt werden. Auf diese Weise sollen in Deutschland digitale Infrastrukturen und digitale Kompetenzen im Kulturbereich ausgebaut, besser miteinander vernetzt und damit insgesamt leistungsfähiger gemacht werden.
KULTUR.GEMEINSCHAFTEN spricht so unterschiedliche ‚Gemeinschaften‘ (‚communities‘) in unserer Gesellschaft an, die für Einrichtungen und Projektträger im Bereich Kultur gleichermaßen wichtig sind: 1. das Publikum bzw. Besucherinnen und Besucher bzw. Nutzerinnen und Nutzer, 2. die Mitarbeitenden innerhalb der eigenen Einrichtung sowie 3. Kolleginnen und Kollegen in anderen Kultureinrichtungen. KULTUR.GEMEINSCHAFTEN will die Kommunikation und Interaktion von Kultureinrichtungen mit jeder dieser ‚Gemeinschaften‘ stärken und damit sowohl einen Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Krise leisten als auch, davon unabhängig, die langfristige digitale Transformation des Kulturbereichs in Deutschland vorantreiben.
Gemäß den Programmzielen bietet KULTUR.GEMEINSCHAFTEN Förderung in drei Modulen an. Dabei gelten für die obligatorische oder fakultative Kombination von einzelnen Fördermodulen bestimmte, im Folgenden erläuterte Regeln.
Fördermodul 1: Ausstattungspakete für die digitale Content-Produktion
Gefördert wird der Erwerb von Ausstattungspaketen, durch die je nach Bedarf die technischen Voraussetzungen für eine attraktive digitale Content-Produktion geschaffen werden. Die Ausstattungspakete sollten plausibel auf die bei den antragstellenden Einrichtungen und Projektträgern bestehenden Rahmenbedingungen sowie auf die spezifischen Anforderungen der jeweils geplanten Produktionen abgestimmt sein. Eine entsprechende Differenzierung der geförderten Ausstattungspakete nach Inhalt und Umfang ist daher sinnvoll. Die bedarfsgerechte Zusammensetzung der Ausstattungspakete kann im Rahmen von Beratungsgesprächen mit der Kulturstiftung der Länder ermittelt werden.
Es besteht die Möglichkeit, dass mehrere Einrichtungen und / oder Projektträger ein Ausstattungspaket gemeinsam beantragen und dieses auch gemeinsam nutzen. Die Modalitäten der gemeinsamen Nutzung eines Ausstattungspaketes durch mehrere Projektpartner*innen sind durch eine Kooperationsvereinbarung zu regeln, die als Anlage zu den Antragsunterlagen einzureichen ist.
Kombination mit anderen Fördermodulen: Fördermodul 1 ist obligatorisch mit Fördermodul 3 zu kombinieren und kann fakultativ mit Fördermodul 2 kombiniert werden.
Fördermodul 2: Unterstützung digitaler Content-Produktion durch externe Dienstleistungen
KULTUR.GEMEINSCHAFTEN fördert die Beauftragung externer Dienstleistungen – z. B. in den Bereichen Content-Planung, Design, Kulturkommunikation und Kulturvermittlung – bei der digitalen Content-Produktion, bei der Entwicklung bzw. Erweiterung von digital unterstützten Kulturvermittlungskonzepten oder beim co-kreativen Kompetenz- und Kapazitätsaufbau. Die antragstellenden Einrichtungen und Projektträger sollen dadurch in die Lage versetzt werden, fehlende Kompetenzen bei der digitalen Content-Produktion projektbezogen auszugleichen und / oder nachhaltige Konzepte oder Strategien für die digital gestützte Kulturkommunikation und Kulturvermittlung zu entwickeln bzw. auszubauen. Die zu beauftragenden externen Dienstleistungen sollten dabei plausibel auf die bei den antragstellenden Einrichtungen und Projektträgern bestehenden Rahmenbedingungen sowie auf die spezifischen Anforderungen der jeweils geplanten Produktionen abgestimmt sein.
Es besteht die Möglichkeit, dass mehrere Einrichtungen und / oder Projektträger externe Dienstleistungen gemeinsam beantragen und diese auch gemeinsam in Anspruch nehmen. Die Modalitäten der gemeinsamen Inanspruchnahme externer Dienstleistungen durch mehrere Projektpartner:innen sind durch eine Kooperationsvereinbarung zu regeln, die als Anlage zu den Antragsunterlagen einzureichen ist.
Kombination mit anderen Fördermodulen: Fördermodul 2 kann nur zusammen mit Fördermodul 1 beantragt werden. Bei Anträgen auf Förderung in den Fördermodulen 1 und 2 sollte der Anteil der beantragten externen Dienstleistungen in Fördermodul 2 nicht mehr als 70% des gesamten Fördervolumens betragen.
Fördermodul 3: Beratung, Schulung und Weiterbildung für die digitale Content-Produktion
Ziel dieses Fördermoduls ist es, den geförderten Einrichtungen ein Instrumentarium an die Hand zu geben, anhand dessen sie begründet entscheiden können, was sie mit welchen Mitteln und Formaten warum kommunizieren. Gleichzeitig sollen die am Förderprogramm teilnehmenden Einrichtungen und Projektträger untereinander und mit bereits vorhandenen Strukturen in den Ländern vernetzt werden. Bei allen Maßnahmen der Konzeption, Durchführung und Vernetzung wird ein Höchstmaß an Einbindung bereits vorhandener Strukturen in den Ländern angestrebt.
Alle genannten Inhalte sowie weiterführende Aspekte wie Themenfindung und -umsetzung sowie die strategische Planung crossmedialer Kommunikation von kulturellen Einrichtungen werden in Webinaren erörtert und vertieft. Dabei sollen Best Practice-Beispiele vor allem aus dem Kulturbereich allgemein und später auch aus dem Förderprogramm KULTUR.GEMEINSCHAFTEN vorgestellt und diskutiert werden. Für die Durchführung der Webinare im Bereich Qualifizierung sollen Trainer:innen, Praktiker:innen, Wissenschaftler:innen und Netzwerker:innen insbesondere aus bereits bestehenden Initiativen und Netzwerken der Länder gewonnen werden. Den Webinaren sind ggf. Videos vorangestellt, danach werden im Webinar Herausforderungen diskutiert, Inhalte vertieft und Fragen beantwortet.
KULTUR.GEMEINSCHAFTEN bietet Beratung, Schulung und Weiterbildung mit Blick auf die Handhabung und den Einsatz der in Modul 1 geförderten Ausstattungspakete sowie auf die digitale Content-Produktion allgemein an. In Schulungsvideos werden Grundlagen erörtert, von der Einführung in die Produktionstechnik, die Grundlagen der Gestaltung von Bild, Video und Ton bis hin zur Distribution über Social Media und Livestreams etc.
Flankierend dazu wird bei der Kulturstiftung der Länder ein Helpdesk eingerichtet, das insbesondere für alle Fragen der digitalen Content-Produktion ansprechbar sein wird. Zudem soll von hier aus ein regelmäßiges Feedback gegeben werden zu ausgesuchten Produktionen von geförderten Einrichtungen und Projektträgern.
Kombination mit anderen Fördermodulen: Fördermodul 3 kann nur zusammen mit Fördermodul 1 oder zusammen mit Fördermodul 1 und 2 beantragt werden.
Transfermodul: Online-Ressourcen für die digitale Content-Produktion
Der Internetauftritt des Förderprogramms KULTUR.GEMEINSCHAFTEN bündelt bestehende sowie im Rahmen des Förderprogramms (s. Fördermodul 3) erstellte Ressourcen zur digitalen Content-Produktion, verweist auf thematisch einschlägige Portale und Plattformen insbesondere der Länder und des Bundes, unterstützt den Wissensaustausch und die Vernetzung der geförderten Einrichtungen untereinander und begleitet die Verbreitung der geförderten Produktionen auf Plattformen im Internet sowie in den Sozialen Medien. Die KULTUR.GEMEINSCHAFTEN-Webseite erfüllt damit die Funktionen der Service- und Qualifizierungsplattform, des Ressourcen-Wegweisers sowie eines Schaufensters auf die durch KULTUR.GEMEINSCHAFTEN geförderten Einrichtungen und Projekte.