Dokumentation über ein für den ländlichen Raum Bayerns inszeniertes Künstler-Austausch-Projekt zwischen drei Neue-Musik-Ensembles und Komponist:innen aus drei Ländern – gedacht als Signal für europäischen Zusammenhalt zur Zeit von Corona und als neue Plattform für Kooperationen von internationalen Spezialisten Neuer Musik.
Das Ziel des 2021 als Pilotprojekt entwickelten Formats DREHSCHEIBE "So klingt das Heute in Europa" bestand aus dem Bestreben, kleinere Gemeinden im ländlichen Raum Bayerns sowie deren Einheimische und lokale Akteur:innen dafür zu begeistern, sich gemeinsam über verschiedene partizipative, experimentelle oder dialogische Programme auf eine kontextuelle Begegnung mit zeitgenössischer Musik einzulassen.
Drei Ensembles aus drei Ländern planten das mehrjährige Gemeinschaftsprojekt. Jeder Partner beauftragte Komponist:innen aus seinem Land, ein Werk in klassischer Ensemble-Besetzung für Neue Musik plus traditionelles Instrument der Volksmusik zu komponieren. In der jeweiligen Proben- und Konzertphase traten die Ensembles nicht nur in der jeweils eigenen Formation, sondern auch als Kollektiv auf.
Das Projekt begann in Marktoberdorf / Allgäu als thematische „Blaupause“: Es wollte – mit explizitem Fokus auf die Präsentation im ländlichen Raum unter Einbeziehung von Instrumenten aus der Volksmusik – die Vermittlung zeitgenössischer Werke in den Dialog mit verschiedenen Traditionen und Nationalitäten bringen.
Der Zugang zu dem Musikereignis war bewusst niederschwellig angelegt und bot diverse Möglichkeiten bei öffentlichen Proben Einblicke in die Arbeit der Musiker:innen zu erhalten. Es gab dialogische Impulse im direkten Gespräch mit den Komponist:innen / Kurator:innen der Produktion sowie Interesse an den Auftragswerken (Mitschnitt vom Rundfunk).