Wie bei so vielen hat die Pandemie unsere Arbeit existentiell in Frage gestellt, denn mit ihr ist uns die Community abhandengekommen. Dank neuer digitaler Infrastruktur konnten wir mit Online-Aktivitäten den Verlust teilweise ausgleichen. Aus der Community-Tanzoper wurden mehrere kleine Formate, die in eine Werkstattaufführung mündeten, welche uns beflügelte, weiter an das große Projekt zu glauben.




Unser Plan einer großen Community-Tanzoper, "Niemands fantastische Reise", wurde für uns ein Trip durch die Corona-Pandemie. Wir starteten im Oktober 2019 mit fünf Einladungen zum Essen an jeweils sechs Menschen, die in Nürnberg leben, aber sich noch nie begegnet waren. Wir fragten, was sie verbindet, was sie trennt, was sie von sich und anderen im Zusammenleben erwarten. Aufbauend auf diese Gespräche sammelten wir weiteres Material in Workshops mit Schulklassen. Hier lag der Schwerpunkt darauf, das musikalisches Potential sowie Gefühl für Bühne und Ausdruck mit den Schüler:innen zu erforschen.
Gerade als das Team begann, die nächsten Schritte vorzubereiten, wurde jede Zusammenkunft unmöglich. Als erstes haben wir unsere Gefühlslage in dem kleinen Film "Niemand weiß" verarbeitet und uns dann Ende 2020 langsam im Rahmen der Möglichkeiten wieder in die Welt gewagt. Es gab digitale und analoge Kompositionsworkshops mit Musikschüler:innen, die so entstandene Musik wurde im Studio eingespielt. Im Juni 2021 eröffneten wir eine temporäre "Niemands Galerie" und luden Nürnberger:innen ein, uns anhand von Gegenständen, die sie uns vorbeibrachten, Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen. All das Material wurde innerhalb einer Woche von einer kleinen Gruppe Künstler:innen im Juli 2021 zu "Niemands Werkstatt" verarbeitet und in zwei Aufführungen einem endlich wieder anwesenden Publikum präsentiert. Niemands Reise zu einer Tanzoper wird weitergehen, wann weiß zurzeit nur Niemand genau.




Einrichtung

Bridging Arts

Nürnberg, Bayern