Das Projekt „Secret Residencies“ beruht vor allem auf dem Netzwerkgedanken. In Deutschland aber auch international gibt es zahlreiche Künstlerresidenzen, die zumeist in privater Trägerschaft entstanden sind. Es sind oft kleinere, aber künstlerisch sehr interessante Orte, die überregional zum Teil wenig vernetzt sind. Eine solche Vernetzungsstruktur zu schaffen, ist Ziel des Projekts.
Das Wasserschloss Reelkirchen ist eine alte Anlage (16. Jhd.), die nach langem Leerstand von uns wiederbelebt wurde mit dem Ziel, hier einen Kulturstandort zu schaffen, in dem es vor allem um die Möglichkeiten experimenteller Kunst in ländlichem Umfeld geht. Der 2013 gegründete Verein Wasserschloss Reelkirchen e.V. führt zahlreiche Veranstaltungen im Wasserschloss und in der Region durch. Die Vernetzung mit anderen ländlich gelegenen Kulturorten ist ein besonderes Anliegen.
Im Rahmen der Förderung durch KULTUR.GEMEINSCHAFTEN haben wir zum einen eigenen digitalen Content geschaffen, um uns selbst darzustellen. Vor allem aber haben wir damit begonnen, ein Netzwerk ländlicher Künstlerstandorte und -residenzen aufzubauen, das fortlaufend weiterentwickelt werden soll.
Einerseits bilden die auf dem Land entstehenden Kulturorte einen Trend ab, der darauf zurückzuführen ist, dass sich in den Metropolen kaum noch wirkliche Freiräume finden lassen, die kreative Ideen ermöglichen. Andererseits kämpfen die im ländlichen Raum entstandenen Kulturstandorte oft mit einer gewissen Vereinzelung, der wir mit unserem Projekt entgegenwirken möchten. Es gibt vergleichbare Themen, wie die Entwicklung von Leerständen, Bürgerbeteiligung und ehrenamtliches Engagement, Akzeptanz von Seiten der Kommunalpolitik, Fördermöglichkeiten, auf dem Land passende Veranstaltungsformate und viele weitere. Ein Austausch darüber ist sinnvoll und anregend, wie erste digitale Treffen zeigten.