Wir haben allen Zuschauer:innen VR-Brillen zur Verfügung gestellt, hybride Formate entwickelt und damit neue Sehgewohnheiten etabliert, junge Menschen für Theater begeistert und die Akzeptanz neuer Medien beim klassischen, eher älteren Theaterpublikum erhöht, auch um in Krisenzeiten zukunftssicher zu werden.
Mit der Anschaffung von 150 VR-Brillen für alle Zuschauer:innen haben wir unser Projekt „Digitalität und Inklusion“ ausgebaut. Zwei Theaterabende mit VR-Einsatz sind mittlerweile regelmäßig im Repertoire, weitere werden folgen. Im Stück CORPUS DELICTI haben wir einen Blick in die (Theater-)Zukunft geworfen und erstmals ein hybrides Format entwickelt, durch einzelne naturalistische 360°-Szenen. Die dadurch entstehende ungewöhnliche Nähe zu den Schauspieler:innen, die besondere Erfahrung des kollektiven, virtuellen Abtauchens während einer Vorstellung und die Mischung aus analogem und virtuellem Theater kommt beim Publikum sehr gut an, dank zweier Gastspiele in Friedrichshafen und Wolfenbüttel auch weit über die Stadtgrenzen Münsters hinaus.
Ermutigt von dieser Erfahrung haben wir in Kooperation mit dem Gymnasium Paulinum ein größeres, interdisziplinäres Theaterprojekt ebenfalls als hybriden Abend mit fünf experimentellen 360°-Filmen zum 375. Jubiläum des Westfälischen Friedensvertrages ins Leben gerufen. (WANN, WENN NICHT JETZT?). Schüler:innen haben als Chor und schauspielerisch aktiv zum VR-Content beigetragen, die AG für digitale Kunst hat eigenständig einen Film entwickelt, der Profilkurs Musik der Q1 komponierte Sounds, all das floss in die Vorstellung ein, angeleitet auch durch VR-Künstler Tobias Bieseke aus Dortmund, der mit Sound-Spezialist Jan Schulten einen Workshop gab. Die Reaktionen des jungen wie auch sehr reifen Publikums sind durchweg offen und positiv.