Macht das Leben in der Stadt krank? Wir fühlen uns gestresst durch Lärm, Gestank und zuviel Nähe der Anderen. Statistiken zeigen: psychische Störungen treten gehäuft auf in Städten. club tipping point, Berlin, untersucht in seinem Projekt ctp 5.0 anhand von Gesprächen mit Betroffenen und Kennern (ctp 5.1), anhand einer interaktiven Website (ctp 5.2) und anhand von Videoclips (ctp 5.3) diese Frage.
Das Projekt „ctp 5.0 Krankheit und Stadt“ ist ein offenes Projekt mit drei Teilen, das sich der Frage nach dem Zusammenhang von Stadtleben und Krankheit widmet: ctp 5.1 ist eine Serie von Interviews mit Wissenschaftlern und Mitgliedern der Zivilgesellschaft im Podcast-Format. Gegenstand der Überlegungen mit den Interviewpartnern ist das Verhältnis von Nähe und Distanz im städtischen Leben. Dieses wird zwischen den Polen „Nähe“ (durch die Faktoren Stress und virale Ansteckung und durch das Bedürfnis nach Ruhe – zu viel Nähe) und „Distanz“ (z. B. Einsamkeit alter Menschen – zu viel Distanz) ausgemessen. In dem zweiten Projektteil „ctp 5.2 Wie wir Krankheit und Stadt hören“ wird eine interaktive Website präsentiert, auf der Besucher der Seite eingeladen werden, ein selbstgedrehtes Video eines Stadtspazierganges hochzuladen, das dann wenig später versehen mit einem Kommentar über die ästhetische Rhythmik der gehörten Geräusche wieder erscheint. Im dritten Projektteil „ctp 5.3 Wie wir Krankheit und Stadt erleben“ werden Serien von Videoclips produziert. In der ersten Serie werden in einer Vorbeifahrt subjektive Blicke auf Häuserfassaden in der Stadt thematisiert, die Wahrnehmungsgrenzen zwischen „gesund“ und „krank“ nachfühlbar machen.