Welche Technikausstattung brauche ich für die Videoproduktion? (Tutorial)
Die Frage, welches Technik-Equipment ich mir für guten Ton, gutes Licht und gute Aufnahmen beim Videodreh zulegen soll, ist abhängig vom Budget, von der Erfahrung, die ich im Umgang mit Kameratechnik habe und der Zeit, die ich wiederkehrend für eine Videoproduktion aufwenden kann. Darum geht es in dem neunminütigen Lernvideo „Video-Audioproduktion: Technikausstattung für Einsteiger“. Es richtet sich an Anfänger:innen und ist ohne Vorkenntnisse zu verstehen.
Was brauche ich für ein Technik-Equipment? Die technische Ausstattung für den Videodreh (Tutorial)
Der richtige Computer für den Videoschnitt
Als Schnittplatz bietet sich ein Laptop an mit einem leistungsfähigen Prozessor, einem schnellen Arbeitsspeicher, einer guten Grafikkarte und einer großen Festplatte, da Videodateien sehr groß sind. Sinnvoll erscheint auch eine externe Festplatte, weil aufgrund der großen Datenmengen beim Videoschnitt der Festspeicher schnell voll ist und auf einer externen Platte auch die Sicherungskopie der Videodateien aufbewahrt werden kann. Außerdem kann man bei Bedarf auch auf einem anderen Rechner schneiden, wenn die Videoclips nicht auf dem Rechner liegen. Zumal: Man kann man von einer schnellen mobilen Festplatte ohnehin direkt schneiden, ohne die Videodateien in den Rechner zu laden.
Welche Kamera ist für Einsteiger:innen geeignet?
Mit guten Handys können schon ziemlich gute Videos gedreht werden. Wer aber mehr als nur gelegentlich kurze Videoschnipsel drehen will, sollte über die Anschaffung einer Kamera nachdenken. Einsteiger:innen, die absehbar nicht allzu viel Zeit haben, um sich mit der Technik vertraut zu machen, sei ein Camcorder empfohlen, der in der Regel leichter zu bedienen ist als eine Spiegelreflex- oder DSLR-Kamera und auch kostengünstiger.
Natürlich kann man mit einer Spiegelreflexkamera anspruchsvollere Filme machen und seine Bildvorstellungen besser verwirklichen. Aber: Wer eine Spiegelreflexkamera anschafft, braucht, um damit für alle Einsatzszenarien gewappnet zu sein, natürlich noch ein paar Anschaffungen mehr, als wenn er einen Camcorder kauft. Es wird also teurer. Für eine Spiegelreflexkamera braucht man z.B. mehrere Objektive und auf dem kleinen Display erkennt man nicht wirklich gut das Bild. Bei vielen DSLR-Kameras sind die Möglichkeiten der Tonaufnahme beschränkt: Bei vielen kann man nicht hören, was das Gerät aufnimmt. Man braucht also ein zusätzliches Aufnahmegerät und muss dann im Schnitt Bild und Ton wieder zusammenführen. Einstellungen beispielsweise des Weißabgleichs oder des Tons kann man nur im Menü vornehmen.
Ein Camcorder ist für den schnellen Einsatz gedacht. Hier ist ein nicht-wechselbares Objektiv fest verbaut, das spart Zeit, die wichtigsten Bedienelemente sind von außen erreichbar und bedienbar auch während der Aufnahme, auch das spart Zeit. Ein Camcorder hat einen Sucher, bei dem häufig auch die persönlichen Dioptrien eingestellt werden können. Und ein semiprofessioneller Camcorder hat XLR-Anschlüsse für Mikrofone. Das ist professioneller Standard in der Videoproduktion. Die Alternative, Klinkenstecker, gehen schneller kaputt und sind fehleranfällig.
Welches Stativ brauche ich für den Videodreh?
Für alle drei Kameravarianten gehört zur Ausrüstung für eine Videoproduktion ein Stativ. Hier muss man beim Kauf darauf achten, dass das Stativ auch für das Gewicht geeignet ist, das es am Ende tragen soll. Und dabei geht es nicht nur um das Gewicht der Kamera, weil möglicherweise noch ein Kopflicht draufkommt, ein Richtmikrofon, ein Empfangsgerät für ein Funkmikrofon oder sogar ein Teleprompter.
Das Stativ sollte ein Wasserauge haben, mit dem die Kamera in die Waage gestellt kann. Eine Dämpfung am Stativ sorgt dafür, dass Kamerabewegungen und -schwenks gleichmäßig geführt werden können. Wichtig ist auch eine variable Stativplatte mit der die Kamera so austariert werden kann, dass der Schwerpunkt der Kamera mittig über dem Stativ liegt. Ansonsten bewegt sich die Kamera auf dem Stativ, sobald das Stativ losgelassen wird.
Welche Mikrofone gehören zur Basisausstattung eines Video-Equipments?
Der Ton ist ein ganz wichtiger Faktor für Filmaufnahmen. Je nachdem, ob es sich um ein Interview handelt, in dem z.B. starke Umgebungsgeräusche nicht aufgenommen werden sollen, ob der Protagonist sich im Raum bewegen soll oder ob ein Musikensemble auf einer Bühne aufgenommen werden sollen, empfehlen sich für die Grundausstattung
- ein Richtrohrmikrofon
- ein Lavaliermikrofon zum Anstecken
- ein Handmikrofon
Zum richtigen Einsatz und der Anschaffung von Mikrofonen gibt es ein weiteres Lernvideo.
Zusatzequipment für die Videoproduktion
Darüber hinaus gehören zur Grundausstattung für die Produktion von Videos
- ein Kopfhörer, denn es ist wichtig, dass man hört, was die Kamera aufnimmt.
- Lampen und Leuchtmittel (siehe Tutorial zum Einsatz von Licht bei der Videoproduktion)
- Adapter
- Kabel
- Speicherkarten
- Kartenlesegerät
- Akkus
Insbesondere die letzten Punkte sind natürlich selbstverständlich, sie müssen nur bei der Kostenkalkulation mitgedacht werden, weil sie durchaus einige 100 Euro kosten können.
Dieses Video ist Teil des Förderprogrammes KULTUR.GEMEINSCHAFTEN, mit dem die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und die Kulturstiftung der Länder die Digitalisierung im Bereich der Kultur weiter voranbringen. Auf der KULTUR.GEMEINSCHAFTEN-Seite finden sich weitere Tutorials und Seminare zu Themen der digitalen Content-Produktion und digitalen Kulturvermittlung.
Hans-Georg Moek ist Leiter der Kommunikation der Kulturstiftung der Länder.